· 

Zur zweitlängsten Hängebrücke der Welt - die Arouca 516 (P)

Im letzten Jahr hatten wir auf unserer Reise Yvonne und Uta aus Leipzig in Galicien getroffen. Während wir weiter in Spanien weilten, wagten die Beiden noch den Grenzübertritt nach Portugal. Einer ihrer Stationen war dabei die Hängeseilbrücke "Arouca 516" über den Fluss Paiva. Wir bekamen Bilder vom Übergang und den Hinweis, dass es doch nicht ganz so spektakulär wie gedacht war.

 

Spektakuklär ist für uns stattdessen unsere Anfahrt. Wir haben den östlich der Brücke gelegenen Ort Alvaronga gewählt, um so etwas den Touristenstrom aus dem Weg zu gehen. Um dorthin zu gelangen, folgen wir ab dem grandiosen Ort Entre-os-Rios den Douro ein extrem serpentinenlastiges Stück flussaufwärts. Und dies nicht knapp über dem Fluss, sondern in schwindelerregender Höhe und öfters auch ohne schützende Leitplanke.

 

In Alvaronga gibt es etliche Möglichkeiten zu parken. Wir wählen eine Art "Baustofflager" der Gemeinde direkt an einem Kinderspielplatz. Von hier aus ist die Hängeseilbrücke in knapp 1,7 km zu erreichen. Gut für uns, da können wir unseren Hundespaziergang mit der Attraktion verbinden. Mit uns wandern noch ein paar andere Leute durch die engen Gassen des alten Ortsteils hinab zur Brücke. Und nach kanpp 15 Minuten liegt sie auch schon vor uns, die Arouca 516.

 

"Arouca" für den jenseits der Brücke liegenden Gemeindeort, welcher auch der Initiator der Brücke war, "516" für die Länge der Brücke in Metern. Arouca möchte mit diesem Bauwerk (Eröffnung Mai 2021) in diese etwas "vom Aussterben" bedrohte Region neues Leben bringen. Zuvor wurde hier schon im Jahr 2015 direkt am Paiva ein Holzbohlenweg auf knapp 8 km Länge errichtet, der einen so richtig in die Schlucht eintauchen lässt.

 

Jetzt zu Coronazeiten werden wohl stündlich von jeder Seite maximal 30 Personen auf die Brücke gelassen. Das Begehen kostet für Erwachsene derzeit 12 Euro. Hierfür dürfte aber auch der Holzbohlenweg begangen werden. Allerdings können die Eintrittskarten/ Tickets nur online über die portugiesische Plattform bestellt werden. Vor Ort ist diesbezüglich nichts möglich!

 

Nachdem ich noch einmal ausgiebig über meinen zunehmenden Höhenschwindel nachgedacht habe - denn immerhin sind unterhalb der Brücke noch knapp 170 m Luft bis zum Aufprall. -, komme ich zur Erkenntnis das es doch recht cool wäre. Vera ist auch dabei und ich beginne mit der Online-Ticketbestellung. Das klappt auch ganz gut. Es wird gefragt, wann/wo wir loswollen, wie ich heiße und wo ich wohne. Als Zahlmöglichkeit ist neben verschiedenen portugiesischen Varianten auch Visa/ Mastercard aufgeführt. Dieses klicke ich an, gebe unsere VISA - Kreditkartendaten ein, bestätige diese und wenn dann die finale Bestätigung versandt werden soll, ... kommt eine Fehlermeldung. Zweimal versuche ich es noch, dann kontaktiert Vera nochmals Yvonne und Uta und diese erinnern sich daran, dass es bei ihnen nur mit der Mastercard möglich war, nicht mit der Visa. Super, genau diese Mastercard haben wir schon vor zwei Jahren abgegeben. Dann verzichten wir halt auf eine Begehung. Allerdings kann ich nicht verstehen, warum die Gemeinde Arouca nicht auf moderne internationale Zahlungsmittel setzt. Es ist doch davon auszugehen, dass auf Dauer der Großteil der Besucher aus dem Ausland kommen wird.

 

Wir genießen abends noch einen schönen Sonnenuntergang und verbringen eine ruhige Nacht auf unserem "Baustofflager".