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Von Molinet nach Sévérac d´Aveyron

Auch heute begleitet unser Wohnmobil ein ausdauerndes Regengebiet. Nahe unserem Ziel - etwas hinter der tiefen Tarnschlucht - kommt noch ein unangenehmer böiger Wind hinzu. Vorhergesagt sind Böen von bis zu 60 km/h. Hört sich generell nicht viel an, aber für unseren Michel reichen diese, um das Fahren anstrengend zu machen. Ich bin froh als wir gegen 15.30 Uhr unser Ziel erreichen. Es ist der kommunale Stellplatz in Sévérac d´Aveyron oder Sévérac le Chateau, der ungefähr 10 Wohnmobilen Platz bietet. Vor Ort sind bei unserer Ankunft vier Wohnmobile.

 

Da es weiterhin regnet und Vera keine Lust hat, erneut vom Regen durchtränkt zu werden, mache ich mich mit unseren Hunden allein auf die erste Erkundungstour. Der Weg führt mich in die unterhalb der Burg liegende Altstadt, die aus vielen alten Steinhäusern und schmalen Gassen besteht. Anfangs habe ich das Gefühl, in einem absolut ausgestorbenen Ort zu sein, da jedes zweite Haus unbewohnt erscheint. Dies ändert sich aber beidseits der restaurierten Hauptgasse. Hier gibt es durchaus ansehnliche Wohnhäuser. Ein Abstecher führt mich in die gut beheizte Kirche Saint-Saveur. Ich beschließe zum Wohnmobil zurückzukehren und bei dem für Morgen angekündigten Sonnenschein mit Vera einen genaueren Streifzug zu unternehmen. Abends füllt sich der Wohnmobilplatz vollständig und eine wohlige (?) "Kuschelcampingatmospähre" entsteht. Wahnsinn, auch jetzt an diesem wirklich unfreundlichen Tag sind jede Menge Wohnmobile unterwegs. Vielleicht suchen sie wie wir die Sonne. Unser Abend endet leider nicht schön. Irgendwie geht es unserer Atura nicht gut. Sie sieht uns ständig aus ihren matten Augen an und bewegt sich auch nicht vom Fleck. Sorgenvoll versuchen wir zu schlafen, aber es wird eine unruhige Nacht.

 

Am nächsten Morgen wedelt Atura ein wenig und sie geht auch ihre Morgenrunde. Miza versucht sie dabei zum Spielen zu animieren. aber das ist noch zwecklos. Später hat sie normalen Appetit. Dann fällt uns ein, dass sie gestern versucht hat, ohne der ausgefahrenen Treppe ins Wohnmobil zu  springen. Das hat aber nicht ganz geklappt, so dass sie mehr oder minder auf der untersten Einstiegsstufe abgerutscht ist. Vielleicht hat sie sich dabei etwas gezerrt oder geprellt.  Später gehen wir wie geplant alle zusammen noch einmal in den alten Bereich von Sévérac-le-Chateau. Da sich dabei langsam die Sonne durch den morgendlichen Nebel kämpft, sehen die alten Steinhäuser gleich netter aus. Aber das Örtchen ist jetzt im November schon recht verschlafen. Den ein oder anderen Einwohner treffen wir bei unserer Runde. Auf unser fröhliches "Bonjour" erhalten wir zumeist ein trockenes "Bonjour" zurück. Einen Stolz auf ihren schon besonderen Ort erkennen wir nicht.